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Star Trek: Classic-Romane


Teil 1, 2, 3
Die Bewahrer | Sternendämmerung



W. Shatner
mit J. und G. Reeves-Stevens

Die Bewahrer

Roman, Heyne-Verlag, 472 S.

Die Bewahrer

Die Handlung des Buches schließt nahtlos an "Dunkler Sieg" an. Kirk hat von Tiberius das Gegenmittel erhalten und kann Teilani retten.Im Gegenzug verrät Kirk, wo die Flotte der Ersten Föderation stationiert ist, mit deren Hilfe der Eximperator seine alte Macht zurückgewinnen will. Auf dem Asteroiden, in dessen Inneren sich der Flottenstützpunkt verbirgt, kommt es zu einem mörderischen Duell zwischen Kirk und seinem Spiegelzwilling. Im letzten Moment bevor sie sich gegenseitig umbringen, werden beide von der Crew Captain Picards, der Tiberius verfolgt hat, in Sicherheit gebeamt. Tiberius wird festgenommen, hätte sein Ziel aber ohnehin nicht erreichen können, denn die Flotte der Ersten Föderation ist nur noch ein Trümmerhaufen. Der Fund eines Obelisken gibt einen Hinweis darauf, wer dafür verantwortlich ist: die rätselhafte Superzivilisation der Bewahrer. Offenbar wussten die Bewahrer, dass Tiberius versuchen würde, sich die Schiffe anzueignen und zwar Jahrzehnte, bevor dieser überhaupt an einen solchen Plan gedacht hatte. Auch eine Gruppe von Wissenschaftlern der Föderation, die sogenannten Psychohistoriker, behauptet, die Zukunft vorhersagen zu können. Ihre Analysen haben ein alarmierendes Ergebnis: Das Ende des Universums steht unmittelbar bevor und niemand anderes als Picard wird dafür verantwortlich sein! Gibt es eine Verbindung zwischen ihm und den Bewahrern? Um das herauszufinden, wird Picard von den Wissenschaftlern entführt. Und noch jemand ist hinter den Bewahrern her, die ultrageheime Starfleetorganisation "Projekt Zeichen". Wenn es um die Rettung des Universums geht, kann ein Kirk natürlich nicht abseits stehen. Er und der inzwischen befreite Captain Picard machen sich auf, um die Bewahrer zu stoppen. Eximperator Tiberius soll als Lockvogel dienen. Die Spur führt zum Planeten Halkan, wo die Bewahrer schon alles vorbereitet haben. Aber nicht das Universum Kirks, sondern das Spiegeluniversum soll ausgelöscht werden, da durch die Verbindung beider Universen die Pläne der Bewahrer zu scheitern drohen. Wieder einmal muss die Enterprise Millionen von Welten retten. Doch das geht nicht ohne Opfer...

Der Roman bildet den Abschluss der Kirk-Saga. Deshalb war ich gespannt, wie die etwas verworrene Handlung des Vorgängerbandes "Dunkler Sieg" zu Ende geführt werden würde. "Die Bewahrer" ist aber noch konfuser als "Dunkler Sieg". Dabei können die Autoren spannend und flüssig schreiben, was sie vor allem im ersten Drittel des Buches, in dem es um die Verfolgung von Tiberius geht, beweisen. Dann gibt es aber immer wieder Ungereimtheiten in der Handlung. Beispielsweise kämpfen Kirk und Tiberius auf Leben und Tod und wenige Seiten später plaudern die beiden, als ob nichts gewesen wäre. Oder die ominösen Bewahrer. Wenn sie so mächtig sind, dass sie ganze Planetensysteme duplizieren können, würden sie sich wohl kaum von einem kleinen Starfleet-Schiffchen aufhalten lassen, und wenn es die Enterprise ist. Auch was die eigentlichen Ziele der Bewahrer betrifft, tappt der Leser im Dunkeln. Und die ganze Story um die Missgeburt Teilanis ist völlig überflüssig, es sei denn, die Autoren wollten die Leser noch mehr verwirren.

Leider also ein schwacher (vorläufiger) Abschluss der Shatner-Trilogie.

Sturek



W. Shatner
mit J. und G. Reeves-Stevens

Sternendämmerung

Roman, Heyne-Verlag, 408 S.

Sternendaemmerung Captain Kirk himself hat sich mit seinen Koautoren Judith und Garfield Reeves-Stevens an seine dritte Trilogie gesetzt, zu der "Sternendämmerung" den Auftakt darstellt. Haben die Romane aus Shatners erster Trilogie ("Die Asche von Eden", "Die Rückkehr" und "Der Rächer") noch allesamt aus in sich abgeschlossenen Geschichten bestanden, wohingegen die Bücher der zweiten Trilogie ("Das Gespenst", "Dunkler Sieg" und "Die Bewahrer") erst zum Schluss des dritten Bandes ein Ende boten, bietet der Autor seinem Leser nun eine Mixtur aus beidem. Während Kirk und sein inzwischen guter Freund Jean-Luc Picard (sic!) auf dem Planeten Bajor Urlaub machen und dabei einerseits durchs Orbitalspringen in große Gefahr und andererseits mitten in eine Morduntersuchung geraten, erzählt der NCC 1701-Captain dem NCC 1701-D-Captain zudem auch eine Geschichte aus der guten alten Zeit. Und während der Mordfall noch im Roman seine Auflösung erfährt, scheint die Geschichte um ein rätselhaftes Raumschiff, das sich bemüht, einer Macht namens "Totalität" zu entkommen, im zweiten Roman seine Fortsetzung zu finden.
In Shatners Romanen tauchen regelmäßig Elemente aus allen "Star Trek"-Serien auf. So auch in Sternendämmerung. Dennoch ist jede Geschichte aus dem so genannten "Shatnerversum" vor allem eine Kirk-Show, in der jeder andere Charakter per Definition unterlegen ist. Leser, die nicht zu den Fans des legendären Captains gehören, werden auch in diesem Roman ihre Schwierigkeiten damit haben. Andererseits ist Sternendämmerung thematisch sehr viel bodenständiger als es die komplette zweite Trilogie von sich behaupten kann und im Gegensatz zu dem Literatur-Desaster Der Rächer eine Sternstunde im literarischen Angebot William Shatners.
Fans von "Star Trek" werden ihre Freude an den geschriebenen Abenteuern haben: Die Classic-Fans an der "alten", die aktuellen Fans an der "neuen" Geschichte, die Shatner routiniert spannend und mit der gewohnten Portion Humor gewürzt erzählt. Wollen wir hoffen, dass die Kirk-Show in den beiden Folgebänden im Rahmen bleibt, dann kann Shatners dritte "Star Trek"-Trilogie seine Beste werden.

Mike Hillenbrand
Quelle: Corona Newsletter, Ausgabe 30-2003, http://www.corona-magazine.de